Nistkasten für Vögel, wichtige Helfer im Garten


Schnell werden sich in einem biologisch bewirtschafteten Garten zahlreiche Vögel einfinden, die hier auf der Wiese, an den Bäumen, in den Sträuchern oder am Boden ihre Nahrung finden.
Um die Vögel im Garten zu halten, sollte man ihnen aber auch Unterkunfts- und Nistmöglichkeiten anbieten.

Schließlich vertilgt ein Meisenpaar jährlich mit seiner zweimaligen Brut etwa 40 kg an Larven von Schadinsekten. Auch andere Vögel wie Sperling, Kleiber, Grünfink, Rotschwanz, Baumläufer, Zaunkönig, Rotkehlchen, Grasmücke, Greifvögel und viele andere Vögel helfen da mit.
(siehe Quellenverzeichnis)

 

Zur Brutzeit vertilgen Vögel für ihren Nachwuchs überwiegend Insekten und deren Larven, insbesondere Käfer, Zweiflügler, Raupen (z. B. Apfelwickler und Frostspanner), Ameisen und Blattläuse. Im Sommer und Herbst erweitern sie ihr Nahrungsspektrum mit Beeren und anderen Früchten.


Material und Bau
Nistkästen werden aus massivem, rauem, also ungehobeltem Holz gebaut. Völlig ungeeignet ist/sind Sperrholz, Spanplatten, und Nadelholzbretter mit Harzgängen. Die Bretter sollten wenigstens 2 cm stark sein.
Am besten imprägniert man die Außenseiten mit einem ungiftigen Mittel, z. B. Leinöl oder einer Lasur, die wasserbasiert und biozidfrei erstellt wurde. Dessen Geruch muss verflogen sein, bevor der Nistkasten aufgehängt wird.
Das Flugloch wird mit einer Stichsäge grob ausgeschnitten und mit einer Rundfeile nachgearbeitet.
Auf Anflugsleisten unterhalb des Flugloches sollte verzichtet werden, damit diese nicht von Nesträubern zum Festhalten verwendet werden können.
Vögel benutzen ihr Nest nur einmal. Für die nächste Brut wird ein neues Nest auf das alte, obenauf gebaut.


Einfluglöcher für die verschiedenen Vogelarten
Einflugloch mit Ø 28 mm:

für Blaumeise, Haubenmeise, Tannenmeise, Weidenmeise und Sumpfmeise

Flugloch mit Ø 32 mm:

für Kohlmeise, Feldsperling, Trauerschnäpper, Haussperling, Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Kleiber und Wendehals.

Flugloch mit Ø 45 mm:

für Star, Wendehals, Wiedehopf


Den Nistkasten aufhängen
Der Nistkasten wird in einer Höhe von 1,5 - 3 m kippstabil und windsicher befestigt. Keinesfalls nach hinten geneigt, damit es nicht hineinregnen kann. Man wählt dafür einen eher schattigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Das Flugloch möglichst nach Südosten oder Osten ausrichten, so dass es entgegen der Hauptwetterrichtung liegt.

Um den Baum zu schonen, kann der Nistkasten mit einem kräftigen Drahtbügel oder einem Halteband an einen starken Ast aufgehängt werden.

Schutz vor Mardern und Katzen bieten Stachelkränze oder Blechmanschetten, die man unter- und oberhalb des Nistkastens anbringt.

Schutz vor Mardern und Katzen ist auch gegeben, wenn der Nistkasten freihängend an einem Ast aufgehängt und nicht am Baumstamm befestigt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Ast in Richtung des Nistkasten wächst und daraus eine Gefahr für die Vogelbrut erwächst.


Schutz vor Spechte

Spechte hacken gerne das Flugloch größer, damit sie sich die nicht flugfähigen Jungvögel holen können. Deshalb muss das Flugloch geschützt (1) werden.

1) Spechtschutz aus Blech: 8 x 8 cm


Nistkästen regelmäßig inspizieren und reinigen
Nistkästen sollten einmal im Jahr gesäubert werden. Dabei kann auch geprüft werden, ob der Nistkasten benutzt wurde. An Hand der verbliebenen Eierschalen Kann man sehen, welche Art an Vogel gebrütet hat.


Die Reinigung der Nistkästen ist notwendig, damit er von Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken gereinigt wird.


Die Reinigung nicht im Haus, sondern im Freien ausführen, damit man sich kein Ungeziefer einfängt. Dabei Handschuhe tragen.


Die Reinigung ist einfach, in dem der Nistkasten mit einem Handfeger oder ähnlichem ausgefegt wird. Ist starker Parasitenbefall zu erkennen genügt es, ihn mit heißen Wasser auszuspülen. Chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel sollten nicht verwendet werden.

Quellenverzeichnis:
Werkbuch Biogarten, ISBN 3-936896-07-0
Das große Ulmer Gartenlexikon, ISBN 978-3-8001-6706-7
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